UNSERE GESTALTUNG DES SCHULANFANGS
Wenn Kinder in die Schule kommen, so ist dieser Schritt für alle Beteiligten von großer Bedeutung, manches Mal mit Ängsten belegt und/oder mit hohen Erwartungen bestückt. Daher ist es uns wichtig, den Kindern und auch ihren Eltern und Erziehungsberechtigten diesen Schritt so positiv wie möglich zu gestalten.
Transparenz – Informationsbereitschaft
Es ist uns wichtig, dass Eltern (und Kinder) immer zu einem möglichst frühen Zeitpunkt über alle wesentlichen Entscheidungen, die den Bildungsweg betreffen, informiert sind. Es ist uns ebenso wichtig, Eltern und Kinder im Rahmen des gesamten Einschulungsprozesses über unser Schulleben, unseren Stil der Zusammenarbeit, unsere Aktivitäten zu informieren, damit schon zu einem frühen Zeitpunkt erfahren werden kann, wie an unserer Schule gearbeitet wird.
Offenheit – Zusammenarbeit – Vertrauen:
Es ist uns wichtig, dass das Verhältnis zwischen Elternhaus und Schule im Sinne des Kindes immer auf einer vertrauensvollen Zusammenarbeit beruht. Daher spielt „Offenheit“ für Gespräche, Anliegen und Sorgen eine große Rolle.
Es ist uns aber auch wichtig, dass Lehrer/innen mit Eltern und Kindern im gleichen Maße diesen Umgang pflegen können, der durch gegenseitigen Respekt und Toleranz geprägt ist.
Unserem Verständnis nach ist der Schulanfang eines Kindes nicht erst mit dem Einschulungstag gegeben, sondern beginnt schon mit dem ersten Kontakt, den Kinder und Eltern zu unserer Schule aufnehmen.
Informationsabend
Wenige Tage vor der Anmeldung bieten wir den Eltern einen Informationsabend an, an dem wir unsere Schule als Gesamtsystem vorstellen. Ein Schwerpunkt des Abends ist auch eine Information darüber, welche Fördermöglichkeiten Eltern und Erzieher/-innen der Kindertagesstätten in den Monaten vor der Einschulung noch nutzen können, um den Lernerfolg der Kinder möglichst optimal zu gestalten.
Es erfolgt außerdem eine erste Information über Lernziele und –inhalte in der Eingangsstufe, sonderpädagogische Fördermöglichkeiten, die Arbeit der Sozialpädagogin, Übergangsmöglichkeiten und Klassenlehrerprinzipien. Ein weiterer Teil im Rahmen des Abends ist die Vorstellung unserer beiden Betreuungssysteme („Verlässliche Grundschule“ / OGS) und der weiteren Kooperationspartner. Auch der Förderverein informiert die Eltern über sein Engagement für die Schule.
Um einen Einblick in die praktische Arbeit zu ermöglichen, findet zeitnah zum Elternabend ein „Tag der offenen Tür“ statt.
Das Anmeldeverfahren
Da ein großer Teil der Eltern unserer Schule berufstätig ist, findet die Anmeldung überwiegend nachmittags statt. Nachdem alle wichtigen Daten des Kindes aufgenommen sind, führt die Schulleitung bzw. eine Lehrperson oder die Sozialpädagogin mit jedem einzelnen Kind ein „Schulspiel“ durch. Es dient einer ersten Kontaktaufnahme, einer ersten Einschätzung der Fähigkeiten und Fertigkeiten des künftigen Erstklässlers und der Information über die endgültige Aufnahme des Kindes in die Schule.
Teilaspekte der Beobachtung der basalen Fähigkeiten sind:
- Mathematik: Raum-Lage-Beziehungen, Vorkenntnisse Geometrie, Vorkenntnisse Arithmetik
- Deutsch: phonologische Bewusstheit, Sprachverständnis, Sprachfähigkeit
- taktile, visuelle und auditive Wahrnehmung
- Motorik
Sollte bei Kindern schon vor der Einschulung ein sonderpädagogischer Förderbedarf diagnostiziert sein, beraten wir an dieser Stelle über die unterschiedlichen Beschulungsmöglichkeiten des Kindes.
Vorzeitige Einschulung
In den letzten Jahren stellen wir vermehrt fest, dass Kinder oft schon früher als mit dem gesetzlich vorgesehenen Einschulungsalter Fähigkeiten und Fertigkeiten besitzen, die für den Schulalltag wichtig sind. Wir legen Wert darauf, diesen Kindern im Rahmen der Einschulung besondere Aufmerksamkeit zu widmen, um spätere schulische Misserfolge möglichst auszuschließen. Wir laden diese Kinder daher wenige Monate vor der Einschulung (in der Regel im Mai) noch einmal in unsere Schule ein und führen mit ihnen ein Schulspiel durch, das die Entwicklungsfortschritte des Kindes seit der Anmeldung diagnostiziert. Schwerpunkte der Beobachtung sind hier die Ansprechbarkeit des Kindes in der Gruppe, die Selbststeuerung seines Lernens, die Entwicklung der phonologischen Bewusstheit, seine Merkfähigkeit, Konzentrationsvermögen und Ausdauer.
Spielenachmittag / Schnuppervormittage
Den traditionellen Spielenachmittag an dem ein Kennenlernen und gemeinsame Aktion in Kleingruppen stattfand, haben wir seit dem Schuljahr 2023/24 durch Hospitationsvormittage ersetzt. In Kooperation und mit Absprache können nun Kinder der umliegenden Kidertageseinrichtungen an festgelegten Vormittagen zu uns in die Eingangsklassen kommen und „Schulluft schnuppern“. Dabei nehmen sie an zwei Unterrichtsstunden teil. Ziel ist es, sich gegenseitig kennenzulernen und einen ersten Eindruck von einander zu bekommen.
Den Eltern wird im Rahmen eines „0. Elternabends“ die Gelegenheit geboten, im Plenum wie auch in der zuküftigen Elternschaft der Klasse sich kennenzulernen, notwendige Informationen zum Schulstart zu bekommen und Fragen zu stellen.
Zusammenarbeit mit den Kindertagesstätten
Bei der Anmeldung im Herbst des Vorjahres erbitten wir von den Eltern (per Unterschrift) die Erlaubnis, uns mit den Erzieher/-innen der Kindertagesstätten in Verbindung setzen zu können. Ziel dieser Kontaktaufnahme ist die Kenntnis über die Lernentwicklung der einzelnen Kinder. Dabei stehen schulvorbereitende Informationen im Mittelpunkt (basale Fähigkeiten).
Die Zusammenarbeit mit der Kindertagesstätte beginnt zunächst mit einem Besuch des Sonderpädagogen, der Sozialpädagogin oder einer Eingangs-Klassen-Lehrer/-in in den jeweiligen Kindertagesstätten. Dort kommt es zu einem ersten Austausch. Darüber hinaus führt die Sozialpädagogin im 2. Schulhalbjahr zusammen mit den Erzieher/-innen in einigen Kindertagesstätten das Sozialtraining „LUBO“ für Vorschulkinder durch.
Es finden im Laufe des Schuljahres gegenseitige Hospitationen der Eingangs-Klassen (Erstklässler) und der Vorschulkinder statt. Wenige Monate nach der Einschulung werden die Erzieher/-innen zu einem Kontaktgespräch mit den Eingangs-Klassen-Lehrer/-innen in unsere Schule eingeladen. Hier steht der Bericht der Lehrer/-innen über die Lernentwicklung der Kinder und das Klären noch offener Fragen im Mittelpunkt. Auch werden die Erzieher/-innen im September/Oktober des neuen Schuljahres zu einer Hospitation in der Eingangsstufe eingeladen. Ein weiterer Aspekt dieser Gespräche ist die langfristige Entwicklung eines gemeinsamen Bildungsverständnisses.